Das Brandenburger Tor bildet mit dem Pariser Platz den Abschluss der Straße „Unter den
Linden".Es ist 26 Meter hoch, 65,5 Meter breit und 11 Meter tief.
Als
Vorbild dienten die Propyläen zur Akropolis in Athen. Das Tor hat fünf
Durchfahrten, von denen die mittlere etwas breiter ist, und zwei Torhäuser. An
den Seiten der Durchfahrten sind Reliefs angebracht, die unter anderem Taten
des Herkules darstellen. In den beiden Torhäusern stehen große Skulpturen des
römischen Kriegsgottes Mars und der Göttin Minerva. Oben auf dem Tor steht eine
etwa 5 m hohe Kupferskulptur. Sie stellt die geflügelte Siegesgöttin Viktoria
(Nike) dar, die einen von vier Pferden gezogenen Wagen (Quadriga) in die Stadt
hineinlenkt.
GESCHICHTE
Bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms
II. im Jahr 1918 durften nur Mitglieder der kaiserlichen Familie und deren
persönliche Gäste die mittlere Durchfahrt benutzen. Am 30. Januar 1933 feierten
die Nationalsozialisten mit einem Fackelzug der SA durch das Brandenburger Tor
ihre „Machtergreifung". Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Quadriga
stark beschädigt und musste rekonstruiert werden. Auch die Seitengebäude waren
stark beschädigt. Im September 1956 wurde vom Magistrat der Stadt Berlin
beschlossen, das einzige erhaltene ehemalige Stadttor wieder aufzubauen. Im
Dezember 1957 war der Aufbau beendet.
Mit dem Bau der Berliner Mauer am
13. August 1961 stand das Bauwerk mitten im Sperrgebiet und
konnte weder von Westen noch von Osten durchquert werden. Nur die ostdeutschen
Grenzsoldaten konnten an das Bauwerk heran.
Treffend bemerkte der spätere
Bundespräsident Richard von Weizsäcker zu Zeiten des Kalten Krieges hierzu: „Solange
das Brandenburger Tor geschlossen ist, ist die Deutsche Frage offen".
Am 12. Juni 1987 sprach der
US-amerikanische Präsident Ronald Reagan folgenden Satz anlässlich eines
Berlinbesuchs vor dem Brandenburger Tor: Mr. Gorbachev, open this gate! Mr.
Gorbachev, tear down this wall! (Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr
Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!).
Symbol der Wiedervereinigung
28 Jahre nach dem Bau der Mauer
am 22. Dezember 1989 wurde das Brandenburger Tor unter dem Jubel von mehr als
100.000 Menschen wieder geöffnet. Die Sperranlagen wurden danach vollständig
beseitigt.
Die in der Silvesternacht
1989/1990 stark beschädigte Quadriga wurde 1991 wieder restauriert. Auch das
Tor (insbesondere der Sandstein) bedurfte wegen langer Vernachlässigung und
Umweltschäden einer umfassenden Restaurierung. Nach einer 22-monatigen
Restaurierung wurde das Brandenburger Tor am 3. Oktober 2002 feierlich wieder
enthüllt. Heute ist das Tor für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Das Brandenburger Tor markierte
die Grenze zwischen Ost-Berlin und West-Berlin und damit die Grenze zwischen
den Staaten des Warschauer Paktes und der NATO. Es war ein Symbol des Kalten
Krieges und wurde nach 1990 zum Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands und
Europas.
Der Artikel erschien in "Der Weg" 1/2008
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