|
Главная » 2011 » Апрель » 12 » Juri Gagarin als erster Mensch im All
17:26 Juri Gagarin als erster Mensch im All |
Vor 50 Jahren startete Juri Gagarin als erster Mensch ins All, wurde zur
Ikone – und zur tragischen Figur, was aber bis heute vielen Russen
unbekannt ist.
Sowjet-Nostalgiker haben Angst vor ungewöhnlichen Kollateralschäden des
Jubiläums. 50 Jahre, nachdem er als erster Mensch in den Weltall flog
und damit den Westen das Fürchten lehrte, könnte Juri Gagarin auf ganz
neue Art populär werden: als Zigarette, Parfüm oder T-Shirt zum
Beispiel. Denn pünktlich zum Jubiläum am heutigen Dienstag hat sich
Familie die Rechte am Namen des „Helden der Sowjetunion" sichern lassen –
als Handelsmarke. Experten schätzen den Wert von „Juri Gagarin" auf
rund 25 Millionen Euro. Weil das nicht nur eingefleischten Kommunisten
Unbehagen bereitet, beschwichtigt nun sogar schon die russische
Weltraumagentur: Der Familie ginge es nicht ums Geld, sondern ums
Prinzip, schließlich müsse der Namen geschützt werden.
Tatsächlich
ist Gagarin der wohl einzige Popstar von Weltformat, den die
Sowjetunion hervorgebracht hat. Kaum war der Bauernsohn mit dem runden
Gesicht aus der Provinz am 12. April 1961 nach seinem nicht einmal
zweistündigen Flug in den Weltraum auf die Erde zurückgekehrt, war sein
Name in aller Munde. Sein Konterfei, vorzugsweise im Pilotenhelm, zog um
die Welt, und wurde zumindest in den kommunistischen Staaten zu einer
Ikone der Moderne. Nachdem Gagarin 1968, knapp sieben Jahre nach seinem
Weltraumflug bei einem Übungsflug mit einer Mig tödlich verunglückte,
verwandelte er sich endgültig zu einem der Heiligen des Kommunismus. Es
gab kaum eine größere Stadt im Ostblock ohne Gagarin-Straße oder ohne
Gagarin-Platz, keine Schule, an der nicht seine Heldentat gefeiert
wurde, und keinen Politiker, den der Sieg über den Klassenfeind
zumindest im Weltraum – auf russisch: Kosmos – nicht mit Stolz erfüllte.
Jahrzehntelang wurde über die Absturzursache spekuliert – es entstanden
Legenden und zahlreiche Verschwörungstheorien. Gagarin sei bei einer
versuchten Mondlandung umgekommen, war eine der abenteuerlichen
Versionen. Leonid Breschnew, so eine andere, habe einen Mordbefehl
gegeben, um seine Heldenstatus für die Ewigkeit zu zementieren. Heute
gilt als erwiesen, dass vor allem Schlendrian – der Luftwaffe – zu dem
Absturz führte: Der obligatorische Flugplan fehlte, das Höhenmessgerät
des Flughafens war ausgefallen, die Route führte zu nahe an anderen
Trainingsflügen vorbei, der Fluglehrer erteilte keine Anweisungen, das
Flugzeug selbst war in schlechtem Zustand und hatte zwei Außentanks, die
seine aerodynamischen Eigenschaften stark verschlechterten und deshalb
für Flugmanöver, wie sie Gagarin ausführen sollte, streng verboten
waren. All das war jahrzehntelang de facto Staatsgeheimnis, ist auch
heute den meisten Russen unbekannt, oder wird schlicht verdrängt – nicht
ohne Grund. Denn die tragische Schlusspointe im Schicksal von Juri
Gagarin passt so gar nicht zur heutigen Sowjet-Renaissance in Russland:
Der Mann, der vor und nach seinem Tod als Symbol für die Überlegenheit
des Sowjet-Systems herhalten musste, ging ausgerechnet an dessen
Unzulänglichkeiten zugrunde.
nach Focus
|
Просмотров: 766 |
Добавил: geni70
| Рейтинг: 5.0/1 |
|
|
| | |